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Amphibien spielen eine Schlüsselrolle für das Funktionieren unseres Ökosystems
Der Bastardfrosch ist durch das Naturschutzgesetz geschützt.

Amphibien spielen eine Schlüsselrolle für das Funktionieren unseres Ökosystems

Plädoyer für natürliche Teiche

Grau raus und grün rein... die Erhöhung der biologischen Vielfalt steht im Mittelpunkt des Interesses. Dabei liegt der Schwerpunkt jedoch oft auf der Verbesserung der Insektenpopulation. Ein unterbelichtetes, aber ebenfalls sehr wichtiges Glied in unserem Ökosystem sind die Amphibien. Denn von den sechzehn Amphibienarten in den Niederlanden steht nicht weniger als die Hälfte auf der Roten Liste! Ein Grund mehr, bei der Gestaltung von Gärten und öffentlichen Grünanlagen auf Wasser zu achten. Denn der richtige Teich erfordert wenig Pflege, aber der Mehrwert ist enorm. Er sorgt für Abkühlung, erhöht den Zierwert und ist gut für unser Ökosystem.

Salamander sind sehr niedlich, Frösche sind einfach lustig, und sogar in einer Kröte steckt Schönheit".

Raymond Creemers ist leitender Projektmanager bei RAVON, einer unabhängigen Wissensorganisation, die sich gemeinsam mit Freiwilligen für den Schutz einheimischer Reptilien, Amphibien und Fische einsetzt. Ein Teil ihrer Arbeit besteht darin, Regierungsstellen und Projektentwickler zu beraten. Dabei wenden sie ihr Fachwissen zu Themen wie Gestaltung und Management, Faunapassagen, Ökodukte und Verbindungszonen an.

Wasser im Garten lockt Insekten an, wie diese Linse.

Unverzichtbar

Creemers arbeitet seit fast 25 Jahren bei RAVON: "Amphibien sind ein unverzichtbares Bindeglied in einem gesunden Ökosystem. Sie sind eine wichtige Nahrungsquelle für verschiedene Arten von Organismen und sie halten auch die Insektenpopulationen und damit Schädlinge unter Kontrolle".

Amphibien sind durch mehrere Faktoren bedroht. Dazu gehört die Fragmentierung ihres Lebensraums aufgrund der Verstädterung und der zunehmenden Infrastruktur. Gleichzeitig hat sich die Qualität ihres Lebensraums aufgrund von Stickstoff und Pestiziden verschlechtert. Außerdem steigt die Sterblichkeit aufgrund des zunehmenden Verkehrs und der Straßen- und Bürgersteigrinnen. Darüber hinaus stellen auch Austrocknung, globale Erwärmung und Tierkrankheiten eine Bedrohung dar.

Selbst ein kleiner Gartenteich zieht Salamander an.

Umkehrbar

"Die gute Nachricht ist, dass vieles umkehrbar ist, wenn wir nur genügend Wasser in einer einigermaßen grünen Umgebung anlegen. Garten- und Parkteiche in bebauten Gebieten sind wichtige Rückzugsgebiete für Amphibien. Diese ziehen auch viele Libellen und andere Insekten an, so dass der Gewinn doppelt ist. Wasser sorgt auch für zusätzliche Lebendigkeit in Form von Futter- und Badevögeln. Und falls Sie noch weitere Argumente brauchen: Salamander sind sehr niedlich und schön gefärbt, Frösche sind einfach lustig und selbst in einer Kröte steckt Schönheit", lacht Creemers.

Von den 16 in den Niederlanden vorkommenden Amphibienarten steht die Hälfte auf der Roten Liste.

Wesentliche Faktoren

Was macht einen Teich attraktiv für Amphibien? "Naturteiche, bei denen es besonders wichtig ist, keine Fische oder Schildkröten einzusetzen. Wenn man wirklich so wenig Pflege wie möglich und ein reiches Teichleben haben möchte, sind Fische keine gute Idee. Unter anderem, weil sie Kaulquappen und Libellenlarven fressen. Die Größe des Teichs ist nicht so entscheidend. Ein 'kleiner Gartenteich' von zwei bis drei Quadratmetern ist für die Zucht von Salamandern und Braunfröschen bereits ausreichend. Oft wird behauptet, dass man eine mindestens achtzig Zentimeter tiefe Stelle anlegen muss. "Das ist im Hinblick auf einen möglichen Sauerstoffmangel, wenn der Teich vereist ist, am besten, aber auch hier ist es keine felsenfeste Forderung. Solange man Anfang November so viel Schlamm und Laub wie möglich aus dem Teich entfernt, gibt es normalerweise keinen Grund zur Sorge. Auch eine Pumpe oder ein Filter sind in einem Naturteich nicht notwendig." 

Zwei bis drei Quadratmeter Wasserfläche genügen dem Braunfrosch zur Fortpflanzung.

Unterstände

Durch den Einsatz von ausreichend Wasserpflanzen bleibt das Wasser klar. Außerdem ist die strukturelle Abwechslung bei der Uferbepflanzung von Vorteil. Und im Winter brauchen die Amphibien einen Unterschlupf an Land. Den bieten Sie bereits mit einer Trümmerecke, einem Steinhaufen oder einem Komposthaufen. "Vergessen Sie schließlich nicht, an einem steilen Teichrand ein Brett oder einen großen Ast anzubringen, damit die Amphibien aus dem Teich klettern können." 

Die Fotos wurden von Jelger Herder, Naturfotograf und Senior-Projektleiter bei RAVON, aufgenommen. Als Inhaber von DigitalNature verfügt er unter anderem über einzigartiges Bildmaterial aller einheimischen Reptilien, Amphibien und aller Süßwasserfische bis auf zwei.

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