- Allgemein
- Öffentliche Grünflächen
- Maschinen und Ausrüstung
- Gartengestaltung und -pflege
- Digitalisierung & Software
- Sportplätze
"Das Green Cape ist ein Projekt, das zwar vor einigen Jahren abgeschlossen wurde, aber immer noch aktuell und lebendig ist", sagt Pleijster. Er erklärt, dass sich das Projekt ständig weiterentwickelt und neue Geschichten hervorbringt. "Es ist schön zu sehen, dass jedes Jahr neue Gruppen von Menschen aus dem In- und Ausland kommen, um das Projekt zu bewundern. Kürzlich waren zum Beispiel Besucher aus Finnland und Österreich da", sagt er.
Die Entwicklung von De Groene Kaap begann im Jahr 2017, nachdem LOLA Landschaftsarchitekten den Auftrag im Rahmen einer Ausschreibung erhalten hatten. "Wir wollten etwas Besonderes bieten, um den Auftrag zu erhalten, und haben uns damals stark auf die Einbeziehung der Natur konzentriert", erklärt Pleijster. Dieses Konzept war damals noch relativ neu, gefiel aber sowohl dem Bauherrn als auch dem Vermieter sehr. "Es ging nicht nur um die biologische Vielfalt, sondern auch darum, ein attraktives und gesundes Lebensumfeld zu schaffen, in dem sich die Menschen mehr mit ihrer Umgebung verbunden fühlen", sagt Pleijster.
Die Architektur des Projekts, das von Koos Kok vom Büro Massa entworfen wurde, spielte eine entscheidende Rolle bei der Einbindung der grünen Elemente in den Entwurf. "Kok hatte einen visionären Plan, bei dem vier Blöcke von Wohntürmen durch begrünte Dachgärten und Spazierwege miteinander verbunden wurden. Diese Gärten sind nicht nur grün, sondern bieten auch Raum für Erholung und Begegnung in einem städtischen Umfeld", sagt Pleijster.
Das Besondere an De Groene Kaap ist, dass das Projekt sowohl mit dem sozialen als auch dem langsamen Verkehrsnetz der Stadt verbunden ist. Pleijster erklärt: "Wir wollten nicht nur ein naturnahes Projekt realisieren, sondern auch einen Ort schaffen, der eine starke Verbindung zur Stadt und ihren Bewohnern hat. Deshalb haben wir uns dafür entschieden, die Gärten über einen öffentlichen Weg zu erschließen, der nicht nur hin und her führt, sondern das Projekt in einer kompletten Runde durchläuft."
Dieser Weg ermöglicht es sowohl den Bewohnern als auch den Besuchern, im Grünen zu spazieren und bietet ein einzigartiges Erlebnis in einer städtischen Umgebung. "Die Idee war, nicht nur eine Verbindung zum natürlichen, sondern auch zum sozialen Netz der Stadt herzustellen. Die Schaffung dieses durchgehenden Weges trägt dazu bei, das Grüne Kap in das städtische Gefüge zu integrieren und es zu einem Teil des täglichen Lebens in der Stadt zu machen", so Pleijster.
Ein wichtiger Aspekt für den Erfolg von De Groene Kaap ist die technische Grundlage, die dem Projekt zugrunde liegt. "Die grünen Elemente sind nicht nur eine ästhetische Ergänzung, sondern erfordern auch eine solide technische Grundlage", erklärt Pleijster. "Es geht nicht nur um
Es geht nicht nur darum, eine grüne Farbe auf einer Landkarte zu zeichnen, sondern auch um die dritte Dimension: den Untergrund".
Pleijster betont, wie wichtig eine gute Bodenstruktur, Wasserpufferung und die richtigen Substrate sind, um eine nachhaltige Bepflanzung zu gewährleisten. "Die Anlage eines Dachgartens ist eine technische Geschichte. Es geht nicht nur um die Bepflanzung, sondern auch darum, dass genügend Boden vorhanden ist, dass es eine gute Wasserpufferung gibt und dass das richtige Substrat für die Bepflanzung verwendet wird", erklärt er.
In der Anfangszeit der Dachgärten wurden diese Aspekte oft übersehen. Das führte manchmal zu Problemen. "Heute wissen wir, dass ein Dachgarten einer 70-tägigen Trockenheit standhalten muss", sagt Pleijster. Obwohl De Groene Kaap in vielerlei Hinsicht ein Vorreiter war, fehlt ihm noch immer ein vollständig integriertes Wasserpuffersystem. "Im Fall von De Groene Kaap erfolgt die Wasserversorgung immer noch mit Leitungswasser, was wir heute als Verschwendung betrachten. Heute würden wir das anders angehen", räumt Pleijster ein.
Der Landschaftsarchitekt betont, dass Projekte wie The Green Cape nur der Anfang einer viel größeren Bewegung zur Begrünung der Städte sind. "Die Stadt ist viel zu steinig, zu rau und zu heiß. Wir brauchen dringend mehr Grün, um diese Probleme anzugehen", argumentiert er. "Städtische Begrünung ist nicht nur eine Frage der Ästhetik, sondern ein wesentlicher Schritt zur Verbesserung der Lebensqualität und der Gesundheit der städtischen Umwelt. Grünflächen tragen nicht nur zur Verringerung von Hitzestress bei, sondern helfen auch, Wasser zurückzuhalten, die Luftqualität zu verbessern und die Artenvielfalt zu fördern. Außerdem sind die Menschen dort glücklicher und gesünder.
Pleijster hat inzwischen einen neuen Schritt in seiner Vision der Stadtentwicklung getan. Er möchte über das naturverträgliche Bauen hinausgehen und setzt sich nun für das ein, was er "Urban Rewilding" nennt. Dieses Konzept geht einen Schritt weiter bei der Begrünung der Stadt, indem es der Natur so weit wie möglich ihren Lauf lässt. "Wir versuchen jetzt, Projekte zu realisieren, bei denen wir urbane Landschaften so natürlich wie möglich gestalten, mit minimalen Verwaltungskosten und maximaler Artenvielfalt", erklärt Pleijster. Das bedeutet weniger Management und Eingriffe in Grünflächen, so dass sich die Natur freier entwickeln kann.
"Es geht darum, die Stadt nachhaltiger und natürlicher zu gestalten", so Pleijster. Ein neues Projekt in der Spoorzone in Zwolle setzt diese Vision derzeit in die Praxis um. Dabei wird der städtische Raum so gestaltet, dass er seinem natürlichen Zustand so nahe wie möglich kommt.
Das macht De Groene Kaap nicht nur zu einer Erfolgsgeschichte für Rotterdam, sondern auch zu einem inspirierenden Beispiel dafür, wie Stadtentwicklung und Einbeziehung der Natur Hand in Hand gehen können. Das Projekt zeigt, was möglich ist, wenn Architektur und Landschaft harmonisch in das städtische Umfeld integriert werden. Es ist auch ein Sprungbrett für eine noch ehrgeizigere Vision der Begrünung von Städten. Nach Ansicht von Peijster könnte Urban Rewilding die Zukunft der Stadtentwicklung bestimmen.